Vergangene Woche ist mein Exemplar von Vegan for Fit angekommen, und ich muss sagen, dass es mir bisher sehr gut gefällt. Auch wenn ich den Autor Attila Hildmann etwas kritisch sehe, muss man einfach sagen: dieses Buch sieht toll aus, macht einen ausgereiften Eindruck und weckt Lust, die eigene Küche umzustellen.
Attila oder Müslijochenveganer?
Wie der Name des Buches schon sagt, präsentiert Attila Hildmann die vegane Küche in diesem Buch als Mittel für ein neues Körpergefühl, mit dem sich leicht abnehmen lässt. Bei der veganen Ernährung wird dabei manchmal auch ein kleines Auge zugedrückt, wenn zum Beispiel weder bei Rotwein noch bei Senf der Hinweis zu finden ist, dass diese Zutaten mit Tierleichenmasse verunreinigt sein können. Das passt gut zum Autor, der konsequentere Tierleidvermeider in seiner Gruppe auf Facebook gerne auch mal als "Müslijochenveganer" bezeichnet. Aber wer vermeidet wohl mehr Tierleid: ein konsequenter Hardliner oder ein massentauglicher junger Mann, der in Fernsehauftritten tausende Menschen mit veganen Gerichten begeistert und dessen vegane Kochbücher wahre Verkaufsschlager sind? Auch wenn Attila nicht auf alles achtet, ist seine Verbreitung der guten Sache beim typischen TV-Total-Publikum fantastisch und bewundernswert.
Der Druck von "Vegan for Fit"
Interessant finde ich bei veganen Kochbüchern oder anderen Büchern zum Thema immer auch die Frage: Ist dieses Buch überhaupt vegan, also frei von Tierbestandteilen?
Auf Wunsch des Autors sind sowohl die Farben als auch der Kleber für den Einband des Buches frei von tierischen Bestandteilen. Der Verlag verfährt mittlerweile nach eigenen Angaben auch bei all seinen anderen Büchern so. Lediglich die Kapitalbändchen (diese kleinen Stoffstücke, die bei gebundenen Büchern oben und unten die Seiten schmuckvoll zusammenhalten) sind mit Knochenleim angebracht. Scheinbar gibt es noch niemanden, der diesen Vorgang ohne Knochenleim durchführen kann, der Verlag hält aber die Augen nach Alternativen offen.
Die verwendeten Knochen stammen übrigens von verstorbenen Haustieren, so dass kein Geld für Schlachtabfälle von Tiermördern bezahlt wird.
Wer sich böse ausdrücken will, könnte also sagen: Vegan for Fit besteht aus toten Haustieren. Ich meine aber, dass man sich hier offensichtlich viele Gedanken über das Thema gemacht hat, wodurch das Buch veganer ist, als die meisten anderen.
Die wunderschöne Challenge
Das Buch ist sehr modern gestaltet und macht optisch sofort einen tollen Eindruck.
Beim ersten Aufklappen findet man ein Heft, in dem verschiedene "Challenger" ihre Erfahrungen und Erfolge mit dem neuen Ernährungskonzept schildern. Außerdem gibt es einen Zettel mit dem Hinweis, dass auf www.bjvv.de ein Mengenrechner für alle enthaltenen Rezepte zur Verfügung steht, der die Zutatenmengen für beliebig viele Portionen anpasst - eine praktische Sache. Mit neudeutschen Ausdrücken wie "Challenge" dürfen Käufer des Buches kein Problem haben, an einer Stelle gibt es keine Tofuwürfel, sondern "Tofu-Cubes".
Die Fotos zu den Rezepten sind eine wunderbare Augenweide. Nach dem ersten Durchblättern und Staunen habe ich direkt noch einmal von vorne angefangen.
Rezepte mit Tofu gibt es zwar; es werden aber auch viele interessante Gerichte vorgestellt, die mit Sojabohnen nichts zu tun haben, zum Beispiel Kohlrabi-Ravioli mit Paprika-Cashew-Füllung und Tomaten-Basilikum-Sosse oder die Erbsen-Mandelcreme-Suppe mit Walnuss-Minz-Pesto, die ich unbedingt mal ausprobieren muss.
Auf den Seiten einiger Rezepte gibt es einen kleinen Abschnitt, der mit "AH!" anfängt und in dem kurz wissenswerte Dinge zum Gericht erwähnt werden. Eine tolle Idee, da zum Glück nicht zwanghaft für jedes Rezept nach einer "AH!"-Idee gesucht wurde - auf manchen Seiten gibt es das, auf manchen eben nicht.
Attila Hildmann empfiehlt in diesem Buch übrigens, auch auf weißen Reis, weißes Mehl, Zuckerzusatz oder Pommes Frites zu verzichten, auch wenn all das vegan sein mag. Obwohl ich kein Interesse am Abnehmen habe, finde ich resultierende Ideen wie Kürbispommes klasse, weil das einfach mal etwas anderes ist.
Mal was ausprobieren: Weiße Schokolade mit Cranberries
Für meinen ersten Versuch aus dem neuen Buch habe ich mir gleich etwas aus der Rubrik "Rezepte zur Belohnung" ausgesucht, nämlich Schokolade.
Auf der Suche nach ungezuckerten Cranberries bin ich bei AlnaturA fündig geworden: deren Cranberries sind mit Apfelsaft gesüßt und mit der Veganblume gekennzeichnet, wodurch klar ist, dass der verwendete Apfelsaft vegan ist.
Leider konnte ich in der gesamten Münchner Innenstadt keine Schokoladenform finden, weder bei Karstadt, noch bei Kaufhof, Butlers oder Kustermann. Wer die Schokolade wie im Rezept beschrieben in einer solchen Form machen will, muss wohl zuerst im Internet einkaufen gehen.
Ich habe stattdessen eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Tupperdose verwendet.
Gemahlene Vanille oder Kakaobutter braucht man ebenfalls nicht in gewöhnlichen Supermärkten oder Kaufhäusern suchen - reine gemahlene Vanille habe ich nur im Biomarkt gefunden, Kakaobutter sogar gleich nirgendwo. Bei Basic hätte es für 14,99 Euro / 200 g rohe Kakaobutter gegeben, wenn sie nicht ausverkauft gewesen wäre. Nun weiß ich endlich, warum ordentliche Schokolade mit hohem Kakaobutteranteil so teuer ist. Da mir beim Einkauf zweimal Kokosnusscreme als Ersatz für die Kakaobutter nahegelegt wurde, habe ich es nun einmal so probiert.
Das Ergebnis ist ganz in Ordnung geworden, die Konsistenz ist mir aber noch zu cremig. Außerdem ist der Kokosnussgeschmack sehr präsent, die ganze Aktion würde ich also gerne nochmal mit richtiger Kakaobutter probieren.
Buch schon vor Weihnachten kaufen
Wer mit dem Gedanken spielt, sich Vegan for Fit vielleicht zu Weihnachten zu wünschen, dem rate ich: Kauft es Euch schon vorher und wünscht Euch dann zu Weihnachten all das, was Euch in der Küche fehlt. Natürlich braucht man nicht für alle Rezepte spezielle Utensilien; wenn aber etwas nötig ist, gehört die Schokoladenform noch eher zu den günstigen Anschaffungen. Ich brauche auf jeden Fall bald einen Spiralschneider.
Obwohl ich nicht an einer Abspeckkur interessiert bin, hat mir das Durchschauen der Rezepte mit Freunden jetzt schon viel Spaß gemacht, dieses Buch macht einfach Lust auf hochwertiges veganes Essen. Eigentlich wollte ich es auch an Unveganer verleihen, aber jetzt bleibt das Buch erstmal bei mir daheim.
Hallo!
AntwortenLöschenIch habe das Buch auch (geschenkt bekommen), und eins kann ich noch empfehlen: die Anschaffung des Spiralschneiders!
Das Ding ist sowas von toll, ich esse z.Zt jeden 2. Tag die Zucchini-Spaghetti (wahlweise: Bandnudeln), auch Möhren kann man damit wunderbar in nette Spiralen verwandeln - übrigens ein Tip als Mutter: Kinder kann man so auch sonst ungeliebtes Gemüse sehr schmackhaft vorsetzen ;-)).
Die Investition lohnt sich echt!
So, genug der Lobhudelei..ich finde das Buch auch klasse, denn nicht jeden kann man mit dem Tierrechtsaspekt zur veganen Lebensweise "kriegen", ich sehe das an meinem Sohn (fast 12 J.), er hat Attila am WE persönlich getroffen bei einer Signierung des Buches. Er findet ihn total COOL, will auch einen solchen Body und denkt immer mehr über eine vegane Ernährung nach (das habe ich seit 2 Jahren nicht geschafft, obwohl er sogar auch mal Szenen aus EARTHLINGS sah..fand er natürlich schlimm, aber ein paar Tage später ging er wieder zu McDo.).
Daher, man mag über Attila denken, was man will, er erreicht mit seinem Konzept eine Menge junger Leute, denen ein Sixpack wichtiger ist als gequälte Tiere, abgeholzter Regenwald oder hungernde Menschen. Aber es kommt m.M. nach auf das Resultat an, und das heisst VEGAN!
In diesem Sinne, viele Grüße aus dem Norden
Ja, sollte ich mir auf jeden Fall in nächster Zeit mal zulegen. Welchen hast Du Dir geleistet, mit dem Du so zufrieden zu sein scheinst?
LöschenIch hoffe ja immer, dass die Gesundheitsveganer durch ihre bewusste Ernährung doch irgendwie für Tierrechte sensibilisiert werden... denn wem es nur um den eigenen Waschbrettbauch geht, der kann z.B. auch einmal im Monat Fisch essen und wird nicht auf vegane Haushaltsprodukte oder Kleidung Wert legen.
Liebe Grüße zurück!
Hallo nochmal,
Löschendas stimmt schon, aber ich sag mir immer, wenn alle nur noch die Hälfte an tierischen "Produkten" konsumieren würden, wäre schon viel erreicht. Das sehe ich auch bei meinen Kinder so - bei mir gibt es eben nur vegan, und das ist ja schon mal etwas...
(oder wie man hier in Hamburg sagt: "Kleinvieh macht auch Mist") ;-)
Ich hab mir den Lurch Spirali (dieser mintgrüne) gekauft, bei Ebay habe ich ihn bei einem Händler für 24,95 Euro gefunden. Er hat drei Einsätze für Spaghetti, breitere Nudeln und große Spiralen für zB Radi. Das Ding macht richtig Spaß, nur die Möhren haben bei mir am nächsten Tag Muskelkater verursacht, weil die Kurbelei anstrengend war..
Ich finde die weiße selbstgemachte Schokolade leider superekelig!! :D Meiner Meinung nach schmeckte sie viel zu fettig und zu süß mit der Kakaobutter, und hatte sonst allerdings relativ wenig Eigengeschmack.
AntwortenLöschenAnsonsten aber muss ich dir Recht geben! Rezeptmäßig liebe ich das Buch über alles. Die sind echt superlecker und gehen alle recht schnell :) Zucchini-Spaghetti habe ich auch noch nicht ausprobiert, das muss aber auf jeden Fall noch nachgeholt werden!
Liebe Grüße
das Buch sieht toll aus, stimmt
AntwortenLöschenich find es halt sehr unpraktisch für die Küche, weil - wenn man nicht ausreichend Platz hat, wird es zwangsläufig leicht schmuddelig und Kochreste im Kochbuch find ich nicht wirklich lecker ;)
ich würd da so eine Ringbindung bevorzugen, aber OK, das sieht dann nicht so edel aus
die Challenge machen mein Mann und ich auch grade :) (tja, vegan bedeutet ja nicht zwangsläufig "gesund")
aber beim Frühstück steigen wir aus, das ist zu aufwändig für unser tägliches Ritual, aber ansonsten - immer wieder tolle Rezepte!
Ich finde den kerl zu schrecklich um das buch mir durchzusehen. Und die xte person die mit einem abnehmbuchgeld macht ..
AntwortenLöschenthanks for sharing.
AntwortenLöschenHallo,
AntwortenLöschenhabe mir auch kürzlich das Buch von Attila Hildmann gekauft und finde die Rezepte sehr interessant. Werde sicherlich vieles ausprobieren.
Am WE hab ich mich an die Schokoladenproduktion gewagt und war angenehm überrascht.
Die Kakaobutter habe ich beim Spinnrad, einem Hobbythekladen in der Münchner Innenstadt (Asampassage) gekauft und Formen gabs beim Kustermann, allerdings nur für Schokodekor. Aber fürs erste wars ok.
Nach weiteren Formen werde ich auf dem Tollwood suchen bzw. spätestens auf der nächsten auer Dult hoffentlich fündig. Auf der letzten Dult gab es dort ne schöne Auswahl an Formen, nur leider hatte ich da das Buch noch nicht.
Super, danke für die Info.
LöschenWeißt Du noch, was die Kakaobutter beim Spinnrad gekostet hat?
LG
Hallo
AntwortenLöschenBin neu hier suche dringend leute cie mir bei seite stehen beim infosuchen mein vegane umstellung zu unterstützen
Hallo Erika
Löschenwenn Du mal eine bestimmte Frage zur Umstellung auf vegan hast, kannst Du sie hier gerne stellen.
Wünsche Dir schonmal viel Spaß und Erfolg!
Ich hab das Buch (zum Glück) nur geliehen. Ganz nette Anregungen, aber das war es auch schon. Viiiel zu Mandelmus-lastig, manche Gerichte schmecken nur noch danach. Inzwischen mache ich es so, das ich mir das Rezept selber abwandele, viel mehr andere Kräuter und Gewürze und vor allem viel frische Sprossen (für mich DER Energielieferant im Winter). Die Selbstdarstellung von AH! nervt mich ehrlich gesagt zu sehr, als das ich mir das Buch kaufen wollte...
AntwortenLöschenABER er hat mich und auch meinen Mann zum Nachdenken gebracht, nach der Challenge werden wir zwar nicht vegan weitermachen, aber so eine vegane Woche pro Monat gibts auf jeden Fall.
Hey Leute!
AntwortenLöschenIch habe mir letzte Woche mal hier ein Schokoladen Set zum Selbermachen bestellt. War echt lecker... und natürlich vegan! ;)
http://www.chocqlate.com
Hallo,
AntwortenLöschenich wollte mal zur anregung geben,dass man anstatt den Mandelmus auch ganz gut Apfelmark oder Apfelmus nehmen kann. Schmeck mir persönlich besser und ist günstiger als Mandelmus.
Hallo zusammen, ich hab in den letzten Jahren 15 Kilo zugenommen. Hat wohl unter anderem mit den Wechseljahren zu tun! Je mehr ich über diesen Lebensabschnitt nachlese, wird mir klar,dass ich meine Ernährung umstellen muss!
AntwortenLöschenAlso habe ich mich, angeregt durch Veganer und Vegetarier in meiner Familie und im Freundes- und Kollegenkreis, entschlossen mich in diese Materie einzulesen und die 4-Wochenkur nach dem Buch von A. Hiltmann auszuprobieren.