Dienstag, 29. Mai 2012

Urbanes Gärtnern

München hat sich als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2018 beworben, konnte sich aber nicht durchsetzen. Und weil nun eine Fläche am Olympiapark, die anlässlich der Spiele bebaut werden sollte, erst einmal wie bestellt und nicht abgeholt in der Sonne liegt, haben findige Leute mit grünem Daumen "o'pflanzt is!" gerufen und angefangen, diesen Ort zum Gärtnern zu nutzen.
Vorbeikommen und mitmachen kann jeder, niemand hat seinen eigenen Bereich, es gärtnert praktisch jeder mit jedem und auch für jeden - wenn dann mal ein Radieschen rot und saftig aus der Erde ragt, kann der Entdecker es einfach aus der Erde ziehen und reinbeißen.


Am vergangenen Wochenende habe ich mir das zum ersten Mal angeschaut und war sehr begeistert.
Unter Anleitung einer Fachfrau konnte ich auch selbst zwei Töpfe aufstellen, aus denen hoffentlich irgendwann schwarze Sojabohnen sprießen werden! Deftige harte Erde als Fundament, viel lockere, nährstoffreiche Erde drüber, die Samen in kleine Mulden gelegt und noch einmal etwas von der lockeren Erde drüberstreuen, anschließend ein bisschen gießen. Hat wirklich viel Spaß gemacht!
Der Anbau von Soja ohne Gentechnik scheint außerdem ein politischer Akt zu sein, wenn man ihn registriert. Denn dann muss wohl der nächstgelegene Produzent von genmodifiziertem Soja sicherstellen, dass die natürlich angebauten Pflanzen nicht kontaminiert werden. Es gibt deshalb sogar irgendwo ein Onlinesystem, in dem jeder seinen Soja, und seien es ein paar Böhnchen auf dem eigenen Balkon, eintragen kann. So entsteht ein Raster von Piesackern gegen Monsanto und Konsorten. Leider habe ich bei einer schnellen Suche noch nichts genaueres dazu gefunden,

Bei "o'pflanzt is!" wird nur bio angebaut, und auch der Dünger ist rein pflanzlich, was den Salat für mich sogar attraktiver macht als solchen von Demeter, der oft mit Klauenmehl gedüngt wird.
Am nächsten Tag musste ich gleich nochmal vorbeischauen, und habe dann mitgeholfen, ein zweites Hochbeet zu errichten. Hauptsächlich habe ich dabei Äste und Stöcke zurechtgesägt, die ganz unten in die Konstruktion kommen. Mit dabei war noch ein IT-Experte aus der Umgebung, der sein Feierabendbier im Sommer nicht auf dem Sofa, sondern beim Gärtnern genießen möchte. Eventuell übernimmt er in Zukunft einfach ab und zu den Gießdienst am Abend.
Erstes fertiges Hochbeet
Das zweite Hochbeet nimmt Gestalt an
Das Mitmachen in diesem Garten in der Stadt ist sehr spaßig, die freundlichen Leute vermitteln ein angenehmes Gefühl von Gemeinschaft. Hoffentlich hat der heutige Hagel nicht zu viel Schaden angerichtet.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Vegan sein ist auf Schloss Elmau anstrengend

Vergangene Woche habe ich ein paar Tage auf Schloss Elmau verbracht - einem wunderschönen Hotel mit Spas zum Entspannen, interessanten kulturellen Programmen und einer tollen Umgebung direkt an den Bergen.
Vor zwei Jahren war ich dort schon einmal als Vegetarier zu Besuch und bekam damals eine als vegetarisch gekennzeichnete Linsensuppe, die mit einem Krabbenchip gekoriert war. Auf meine Beschwerde beim Koch hin wollte dieser mir erst erzählen, dass ja viele Vegetarier Fisch äßen, bevor er mir dann doch noch eine neue Suppe servierte.
Dieser für ein Hotel von Weltrang traurige Eindruck hat sich bei meinem jetzigen Besuch leider bestätigt.
Bereits im Februar dieses Jahres nahm ich zum ersten Mal Kontakt auf und teilte mit, dass ich auf Tiere und Tierprodukte in meinem Essen sowie auf Ledersessel in meinem Zimmer verzichten möchte. Da ich die Minibar der Zimmer schon kannte, die im Zimmerpreis übrigens schon enthalten ist, wünschte ich mir außerdem, dass in mein Zimmer keine Gummibärchen und Milchschokoladen geliefert würden.
Wenn schon viel Geld für ein paar Tage luxurösen Erholungsurlaub, dann wollte ich doch nicht jeden Tag von Produkten aus der Massentierhaltung angestarrt werden, wenn ich mir einen Orangensaft aus dem Kühlschrank nehme.
Dieser Bitte nahm man sich überhaupt nicht an. Ich hatte bei meiner Ankunft Haribo Goldbären und Toblerone im Kühlschrank und brachte beides an die Rezeption, mit dem Hinweis, ich hätte doch darum gebeten, diese Produkte wegzulassen. Man entschuldigte sich, fragte mich, ob ich diese Information rechtzeitig mitgeteilt hätte, und sagte nichts mehr, als ich antwortete: "Vor einem Vierteljahr." Am folgenden Tag wurden mir besagte Produkte dann wieder aufs Zimmer geliefert. Erst am dritten Tag fragte ein Zimmermädchen nach: da wäre doch irgendetwas, ich würde kein Essen in die Minibar wünschen? Von da an bekam ich nur noch die Getränke aufgefüllt, auch Erdnüsse wurden nicht mehr geliefert.
Obwohl es im großen Speisesaal Sessel sowohl mit Stoffbezug als auch mit Leder gibt, bekamen wir häufig einen Tisch mit Ledersesseln für das Abendessen zugewiesen. Beim Essen selbst gab man sich Mühe, und einige Sachen waren auch wirklich gut, wie die frischen kunstvoll dekorierten Obstplatten mit Sorbet aus Kokos oder Zitrone; allerdings bekam ich am Buffet oft vollkommen absurde Fehlinformationen, die nur mit Funksprüchen in die Küche aufgeklärt werden konnten.
Beim Frühstück hieß es, alle Semmeln seien vegan, die Brote (u.a. Vollkornbrot) jedoch alle nicht. Beim Abendessen wollte man mir erzählen, das Cocktaildressing für den Salat sei eines von zwei mit Sicherheit veganen Dressings. In beiden Fällen zeigte ich mich darüber sehr verwundert und bekam nach ein paar Minuten die Antwort: stimmt doch nicht, alles genau andersrum.
Am Tag der Abreise bekam ich dann noch eine Schachtel Minzpastillen mit Bienenwachs als kleine (Un-)Aufmerksamkeit aufs Zimmer, um den Gesamteindruck abzurunden.

Ich empfehle daher allen Veganern, einen großen Bogen um dieses Hotel zu machen.
Nach einem abschließenden Gespräch an der Rezeption weiß ich, dass Veganismus auf Schloss Elmau überhaupt kein Thema ist. "Wir haben aber manchmal Leute mit Glutenallergie und solchen Sachen da."

Abgesehen von diesen Eindrücken habe ich aber auch schöne Wanderungen unternehmen können und dabei einen Esel, ein Pferd und eine Herde Schafe kennengelernt. Die schönsten Dinge sind eben manchmal wirklich umsonst.


Donnerstag, 17. Mai 2012

Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie denkt über seine Werbung nach

Kathi von den Veganchicks hat am Flughafen in Berlin diese Werbung vom Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie gesehen und sich darüber gewundert. Kein Fleisch mehr zu essen wird hier als genau so sinnvoll eingestuft wie ein Leben ohne Glühbirnen.
Da ich mich darüber auch wundern musste, habe ich den Pressesprecher angeschrieben; zurück kam eine sehr ausführliche Antwort, an deren Schluss dem die Erkenntnis steht: vielleicht war die Werbung ja echt nicht so genial. Aber lest selbst.

"Sehr geehrte Damen und Herren vom Biokraftstoffverband,

ich bin auf Sie aufmerksam geworden, weil ich eine vermeintliche Werbung von Ihnen gesehen habe, die sechs verschiedene Optionen für Klimaschützer aufzeigt. Vier davon sind eher alberner Natur - wie zum Beispiel Luft anhalten - und am Schluss steht die Option, die Ihnen am liebsten ist: Biokraftstoffe tanken.
Allerdings versteckt sich unter all den ulkigen Abbildungen auch eine, über die ich mich sehr wundern muss: kein Fleisch essen.
Ist das für Sie wirklich so abwegig, so lächerlich wie ein Jahr lang im Dunkeln zu wohnen?
Da Biokraftstoffe sich an eine umweltbewusste Zielgruppe richten, halte ich Ihre Werbung für völlig fehlgeleitet. In Deutschland gibt es hunderttausende Vegetarier und Veganer, die Fleisch aus ethischen, ökologischen und gesundheitlichen Gründen ablehnen. Dadurch, dass Sie diese Gruppe Menschen durch den Kakao ziehen, schließen Sie eine besonders attraktive Zielgruppe von Ihrer Werbewirksamkeit aus.

Mit freundlichen Grüßen"


"vielen Dank für Ihre Mail und Ihr damit zum Ausdruck kommendes Interesse an unserer Werbung für Biokraftstoffe. Kritische Rückmeldungen zu unserer Werbung sind sehr willkommen, weil der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) damit seine Position immer wieder hinterfragen muss.

Wir werben seit einigen Jahren mit unterschiedlichen Motiven für Biokraftstoffe. Dabei nutzen wir unterschiedliche Bilder, um auf die Vorteile von Biodiesel und Bioethanol hinzuweisen. Das von Ihnen kritisierte Motiv mit den Post-Its gehört zu denen, die einen humorvollen Ansatz haben, um auf das Thema Biokraftstoffe aufmerksam zu machen - die aber auch zum Nachdenken anregen sollen.

Unter der Überschrift "So werden Sie Klimaretter" zeigen wir in sechs Motive, wie CO2-Emissionen eingespart werden können. Damit werden dem Betrachter gleichzeitig Vorschläge gemacht, wie er seine persönliche CO2-Bilanz verbessern kann. Er kann sich individuell entscheiden, welchen der Vorschläge er annimmt.

Eines der Motive sind selbstverständlich Nonsense - das von Ihnen angesprochene "Luft anhalten". Die übrigen Vorschläge zielen darauf ab, dass jeder aufgefordert ist, sein eingeübtes Verhalten zu hinterfragen.

Was zunächst absurd erscheint wie zum Beispiel das "Auto schieben", hat einen sehr realistischen und ernsthaften Hintergrund. Um die Klimaschutzziele der EU und der Bundesregierung zu erreichen ist es aus Sicht des Verbandes dringend erforderlich, dass auch im Indiviualverkehr ein Umdenken stattfindet, das Auto stehen gelassen wird und mehr öffentlicher Nah- und Fernverkehr genutzt wird.

"nicht heizen" ist ein weiteres Bild. Auch hier steht hinter dem freundlich-fröhlichen Bild einer Frau mit Zipfelmütze auf dem Kopf ein ernster Gedanke: Die Energiewende betrifft alle Energiebereich, nicht nur den Strom, der nach Fukushima im Vordergrund steht. Der Wärmebereich wird bisher von der Politik kaum behandelt, hier bestehen große Energie- und CO2-Verminderungspotentiale. Im Wärmebereich kann jeder Einzelne sein individuelles Verhalten überprüfen und gegebenenfalls ändern, deshalb das Motiv mit der Zipfelmütze.

Sie hatten das Motiv "kein Fleisch essen" zum Anlass genommen, uns zu schreiben. Der hohe Fleischkonsum in den Industrieländern ist ein wesentlicher Treiber für Regenwaldabholzung. Insofern verstehen wir dieses Bild als Symbol und meinen es mit dem Verzicht auf Fleischkonsum ernster, als es Ihnen erschien. Klar ist: Jeder muss selbst entscheiden, ob er Klimaschützer werden möchte, Möglichkeiten dazu gibt es einige.


Sie haben in Ihrer Mail die Werbewirksamkeit des Plakates hinterfragt, weil die Motive eine wichtige Zielgruppe ausschließe. Nun hat es vieler Worte von mir bedurft, um die Werbung zu erklären - insofern könnten Sie Recht haben. Ich verstehe die Werbung aber weiterhin mit einem Augenzwinkern, finde, dass sie zum Nachdenken anregt und hoffe, dass sich Vegetarier und Veganer nicht angegriffen fühlen, denn das wäre nicht gewollt.

Rufen Sie gerne an, wenn Sie weiter diskutieren wollen!

Mit freundlichen Grüßen"

Freitag, 11. Mai 2012

Ein ziemlich veganer Geburtstag und die Princess Schokobar

In München gibt es eine Chocolaterie & Patisserie, in der alles bio und vegan ist.
Sie heißt Princess Schokobar, und vergangenes Wochenende hatte ich endlich einmal Gelegenheit, den Laden auszuprobieren, da meine Mutter Geburtstag hatte.
Die Besitzerin des Ladens ist eine freundliche Frau, die sich genügend Zeit nahm, um mit mir einen individuellen Kuchen zu besprechen, den sie von Samstag auf Sonntag für meine Mutter machen würde. Da gerade Erdbeerzeit ist, fiel die Wahl auf einen "Erdbeer-Sponge-Kuchen".
Der Laden ist nicht ganz günstig, aber der Kuchen war wirklich lecker. Wenn dort alles so gut schmeckt, ist die Schokobar ein passender Ort, wenn man sich oder jemand anderem einmal etwas gönnen möchte. Es gibt dort auch veganes Frühstück mit Weißwürstl, Waffeln, Joghurt und so weiter.
Da meine Mutter zwar nicht vegan ist, sich aber dafür interessiert und auch dafür sorgen wollte, dass es für mich genug gibt, war fast alles Aufgetischte tierproduktfrei.
Neben dem Erdbeer-Sponge-Kuchen von mir gab es noch zwei selbst gemachte vegane Rhabarberkuchen und viele frische Erdbeeren.
Leider gab es Leute, die zu den Erdbeeren und Kuchen noch Tierschlagsahne "brauchten".

Später gab es dann eine große Schüssel selbstgemacher Guacamole, die wir schon vormittags zubereitet hatten. Guacamole bleibt am besten wenige Stunden lang frisch, wenn man so lange ein paar Avodacokerne mit in die Schüssel gibt. Dazu gab es drei verschiedene Brote, von denen zwei aber nicht zweifelsfrei vegan waren. Da ich die abgebildete Pugliese von Wimmer selbst gekauft hatte und mir dabei den Produktpass (siehe Link) hatte zeigen lassen, aß ich nur dieses Brot dazu, von dem ich aber sowieso nicht genug bekommen kann.
Nebenbei konnte ich noch akzeptable Fotos vom Couscoussalat und vom Breitbohnensalat machen:


Als es einen Rotwein gab, trank ich stattdessen naturtrübes Bier, da ich nicht sicher sein konnte, ob der Rotwein vegan geklärt worden war.
Leider hatte ich mich aber im Vorfeld nicht gut genug über Champagner informiert. Nachdem ich erzählt bekommen hatte, dass Champagner eigentlich immer vegan sei, trank ich einfach genüsslich mit. Zu Hause stellte ich dann aber fest, dass es Listen wie diese gibt, denen klar zu entnehmen ist, dass wohl doch auch bei Champagner Vorsicht geboten ist. Leider habe ich bis jetzt noch nirgends die Information gefunden, ob der Ruinart dieses Abends vegan war.
Alles in Allem auf jeden Fall ein toller Tag mit vielen pflanzlichen Leckereien - so einen Geburtstag will ich auch!

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Update (11.05.2012):

Auf diesen Beitrag hin hat sich Sunny von den Veganchicks nochmal ordentlich schlau zu dem Champagner gemacht:
Ruinart ist demnach von Möet Hennesy, deren Produktmanager die Auskunft gibt, in ihren Champagnern wären keinerlei tierische Produkte enthalten. Gelatine verwendet das Unternehmen nach eigenen Angaben nur bei Weinen, um dort Schwebstoffe herauszufiltern. Da bei Champagner wie Ruinart nach der Reifezeit die Schwebstoffe herausgeeist werden, verwendet man bei diesen Produkten keine Gelatine.
Auf die Frage, warum das nicht publik gemacht werde, erhielt Sunny die unbefriedigende Antwort, dass das Thema in Frankreich niemanden interessiere. Aus Deutschland kommen dagegen wohl immer wieder Anfragen an die Geschäftsleitung in Frankreich, die dann separat beantwortet werden.

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Update (10.11.2012):

Ich habe mich wegen der Champagnerproblematik weiter schlau gemacht und bin nun zu dem Schluss gekommen, dass die obenstehende Information aus dem Update vom 11.05.2012 unzureichend ist.
http://derlernendeveganer.blogspot.de/2012/11/champagner.html

Freitag, 4. Mai 2012

"Die Milchlüge" verschiebt sich

Die NDR-Dokumentation "Die Milchlüge", die schon auf vielen Veganer-Blogs angekündigt wurde und als Facebook-Event regen Andrang ausgelöst hat, wird nicht wie geplant am Montag um 22:00 Uhr gesendet. Stattdessen zeigt der NDR an diesem Sendeplatz die Dokumentation "Schmutzige Schokolade".
Leider wurden auf der Homepage des NDR noch nicht alle Informationen dementsprechend geändert, so dass es unter diesem Link derzeit nach wie vor so aussieht, als würde die Sendung planmäßig ausgestrahlt.
Ich habe gerade in Hamburg angerufen und versucht, mehr zu dieser Verschiebung zu erfahren.
Leider war die Dame am Telefon diesbezüglich sehr zurückhaltend und man versuchte mir hauptsächlich immer wieder zu versichern, dass der Film noch gezeigt werde. Auf die Frage, ob der Film zu einem späteren Zeitpunkt denn auch in seiner jetzigen Form laufen werde, antwortete man mir, der Film werde auf jeden Fall "in seiner fertigen Fassung" gezeigt. Ob nun eine überarbeitete Fassung oder die derzeitige Fassung als "fertig" gilt, weiß nur der NDR. Außerdem bekam ich die Auskunft, dass die "redaktionellen Gründe" für die Verschiebung intern angeregt worden seien, nicht durch Einwirkung anderer.
Der Beitrag verschiebt sich dadurch um mehrere Wochen und wird wahrscheinlich irgendwann im Juni gesendet. Ende des Gesprächs: "Der Film ist sehr schön geworden und wird ihnen sicher gefallen."

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Update (07.05.2012):

Anders als teilweise auf Facebook und kurzzeitig auch hier berichtet, ist die Dokumentation "Die Milchlüge" auch nicht in den folgenden Tagen auf EinsPlus zu sehen. Obwohl der Sender in diesem aktuell einsehbaren Plan noch immer keine Aktualisierung vorgenommen hat, wird im Programm der offiziellen Homepage nun ebenfalls "Schmutzige Schokolade" statt des ursprünglichen Beitrags aufgelistet.

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Update (09.05.2012):

Wie Sunny von den Veganchicks schon in den Kommentaren hier geschrieben hat, scheint es einen neuen Termin für "Die Milchlüge" beim NDR zu geben. Entgegen den Schätzungen meiner Gesprächspartnerin am Telefon, die noch einen Termin im Juni in Aussicht gestellt hatte, heißt der neue Sendetermin nun 30.7.2012, um 22 Uhr.
Mich wundert dabei die Kommunikation mit den Interessenten; denn natürlich habe auch ich eine E-Mail an den NDR geschrieben, diesen Termin aber bisher noch nicht mitgeteilt bekommen. Dabei hätte man die Information ja einfach an alle Personen schicken können, die sich diesbezüglich erkundigt haben.

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Update (10.05.2012):

Mittlerweile hat der NDR auch mir noch einmal schriftlich geantwortet und den Termin am 30.7.2012 um 22 Uhr bestätigt.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Nachos im Kino

Wer beim Kinobesuch gerne Tortilla Chips isst, sollte als Veganer nicht nur darauf achten, dass er keine Käsesauce bekommt; die Chips selbst sind in manchen Kinos vegan und in manchen nicht.
Letztens habe ich mich mit einer Veganerin unterhalten, die sich im Cinema München die Verpackung aus dem Keller hatte bringen lassen. Dort scheinen die Chips keine Kuhmilch zu enthalten und damit vegan zu sein.
Im CinemaxX gibt es allerdings Tortilla Chips von Chio, die Süßmolkenpulver enthalten - ein Abfallprodukt aus der Käseherstellung (Wikipedia). Soweit ich weiß, benutzt die Kinokette in jedem ihrer Häuser diese Sorte Chips.

Da ich für diese Information die Liste mit den deklarierungspflichtigen Inhaltsstoffen für "lose Ware" eingesehen habe, gibt es die Liste aus dem Hause München hier gleich zum Einsehen. So muss sich beim ersten Date kein Veganer die Blöße geben und im Kino den Pedanten machen :-)
Die restlichen Informationen auf der Liste sind allerdings weniger Informationen für Veganer, als generell für Leute, die gerne über Zusatzstoffe in ihrer Nahrung informiert sind. Die Zutatenliste für Salsa Sauce fängt übrigens so an, wie die von Cola: "Wasser, Zucker, (...)"

In einem CinemaxX würde ich empfehlen, eher zu dem sehr guten Studentenfutter von Ültje zu greifen.

Mittwoch, 2. Mai 2012

Informieren der Öffentlichkeit

Seit ich vor einiger Zeit über meine ersten Erfahrungen als Aktivist berichtet habe, bin ich noch zwei weitere Male zum Verteilen von Informationen unterwegs gewesen: einmal bei Circus Krone (mit freundlichem Polizeischutz) und einmal zu Ostern auf einem großen Platz in der Fußgängerzone, um über die Produktion von Eiern aufzuklären. Beide Male hat es mir sehr viel Spaß gemacht, Passanten höflich mit Informationen zu versorgen, da ich dann das Gefühl bekomme, vielleicht ein winziges bisschen zu bewirken.
Heute wurde mir vom Dekan meiner Fakultät zugesprochen, dass ich einen Stand vor der Mensa aufbauen darf, an dem ich dann über Fleischkonsum und vegane Ernährung informieren kann. Das Gespräch im Büro des Dekans war sehr herzlich und meine Idee wurde mit viel Wohlwollen aufgefasst; allerdings sprach der Herr immer von "veganischem" Essen und fragte mich ernsthaft, ob ich nur Sachen essen dürfe, die vom Baum fielen.
Nach einer kurzen Erläuterung, was vegane Ernährung ist, kam der klassiker aller Fragen: "Was essen sie denn dann?" Mein Angebot, ich würde ihn im Anschluss an das Gespräch auf einen Laucheintopf mit Kartoffeln, Karotten und Sellerie in der Mensa einladen (siehe Foto), lehnte er zwar aus Zeitgründen ab, versicherte mir aber, das Essen später allein nachzuholen.

Hat jemand schon Erfahrungen mit einem Infostand an der Uni gemacht?
Sollte ich eher auf ein Video verzichten, oder ist das ein guter Blickfang?

Über hilfreiche Tipps würde ich mich sehr freuen.