Freitag, 28. Dezember 2012

Absolut vegane Aufstriche bei Aldi Süd

Bei Aldi Süd gibt es seit einigen Wochen neue Bio-Aufstriche, die dem ersten Anschein nach vegan sind.
Ich habe eine Produktanfrage gemacht und nun nach einigem Warten endlich eine sehr erfreuliche Nachricht bekommen: alles an diesen Aufstrichen ist nach Aussage von Tofutown (mal wieder steckt Tofutown hinter der Eigenmarke des Discounters) vegan.

Hier meine PA und die dazugehörige Antwort:

ich habe heute in der Aldi-Filiale, die ich regelmäßig besuche, neue vegetarische Brotaufstriche in Bioqualität zum Preis von 1,19 Euro / Döschen entdeckt.
Alle Sorten enthalten nicht näher definierte Gewürze, einzelne Sorten enthalten Saftkonzentrate, z.B. Apfelsaftkonzentrat und Zitronensaftkonzentrat.
Sind alle verwendeten Gewürze für diese Produkte eindeutig rein pflanzlichen Ursprungs?
Werden die Säfte, die hier in konzentrierter Form verwendet werden, mit tierischen Stoffen, z.B. Hühnereiweiß oder Gelatine, geklärt oder anderweitig bearbeitet?
Eine weitere Nebenfrage: können Sie mir sagen, ob der Etikettenkleber dieser Produkte Kasein enthält?
Vielen Dank im Voraus für die Informationen!

vielen Dank für Ihre Email und das damit verbundene Interesse an unseren Produkten.
Unsere Gewürze sind rein pflanzlich. Die Saftkonzentrate werden weder mit Hühnereiweiß noch mit Gelatine geklärt oder anderweitig bearbeitet.
Die Klebstoffe im Etikettenkleber sind vegan und enhalten kein Kasein.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen und wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins Jahr 2013!
Das ist doch eine sehr erfreuliche Nachricht, vor allem weil die Aufstriche ein bisschen günstiger sind als z.B. die von AlnaturA.
Ich schließe mich den Wünschen fürs neue Jahr gleich mit an und wünsche allen Bloglesern und -leserinnen einen sicheren Übergang ins Jahr 2013!

Zu Weihnachten habe ich übrigens unter anderem einen Gutschein für Vegan-Wonderland und für einen Naturkostversand bekommen, bei dem ausdrücklich auf die Düngung mit Mist und Gülle verzichtet wird.
Ich bin schon gespannt und werde meine ersten Bestellungen bei diesen Shops in nächster Zeit bestimmt einmal vorstellen.

Samstag, 22. Dezember 2012

Endlich da: die neue Tierbefreiung #77

Ausgabe 76 des Magazins TIERBEFREIUNG war die erste, die ich bei einer anderen Person mitlesen konnte. Mir gefallen die Artikel sehr gut, also habe ich ein Abo abgeschlossen und gestern mein erstes Heft erhalten.
In der letzten Ausgabe war bereits der erste Teil einer interessanten Serie namens "Theorie und Aktivismus" zu lesen, der in der neuen Ausgabe fortgesetzt wird.
Außerdem gibt es einen interessanten Beitrag zu Aktionen wie Ankettungen, ihre sinnvolle Vorbereitung und mögliche rechtliche Konsequenzen. Ich habe noch nicht das ganze Heft durchgelesen, aber das Titelthema war auf jeden Fall gut präsentiert.
Ein kleiner Bericht über die vergangene Wiesn MeatOut hat es auch ins Heft geschafft, was mich natürlich sehr freut.

Die TIERBEFREIUNG ist ein tolles Heft, in dem man lange schmökern kann. Die einzelne neue Ausgabe kann beispielsweise für 3 Euro im Ladengeschäft von Radix in München gekauft werden, auf der Homepage der TIERBEFREIUNG kann für 15 Euro inkl. Versand ein Abo für ein Jahr abgeschlossen werden. Aus dem Abo kommt man, wenn gewollt, auch sehr unbürokratisch und kurzfristig wieder raus.

Montag, 3. Dezember 2012

Schokolade ohne Blut: ein leerer Ritterschwur

Vor zwei Wochen habe ich mich in einer Bar mit einer neuen Bekanntschaft unterhalten. Als es um das Thema Ernährung ohne Tierprodukte ging, bekam ich zu hören: "Dann darfst du ja garkeine Schokolade mehr essen..." - soweit, so normal, ich dachte, sie wollte darauf hinaus, dass fast alle Schokoladen Milch enthalten - "...wegen dem Rinderblut." Ich war erstmal baff, dass dieser Mythos bei manchen Leuten noch verbreitet ist, wir schlossen eine Wette um zwei Bier ab. Daheim suchte ich dann nach einem Link, um zu beweisen, dass Schokolade kein Blut beigesetzt wird.

Bei der Recherche stieß ich auch auf die Seite von Ritter, auf der unter dem Punkt "Schokoladenvorurteile" zu lesen ist:
Schokolade enthält Blut.
Nein tut sie nicht. Wir schwören es!
Und da fiel mir auf: Die Aussage, dass Milchschokolade kein separates Rinderblut beigesetzt wird, mag richtig sein; aber solange Muttermilch von Kühen in Schokolade gemischt wird, sollten doch normalerweise auch Blut und Eiter enthalten sein, so wie es bei Tiermilch eben der Fall ist.
Was der Konzern auf seiner Internetpräsenz so hoch und heilig schwört, scheint mir in der aktuellen Formulierung also höchstens eine Halbwahrheit zu sein.

Auf eine erste Anfrage per E-Mail zu diesem Thema bekam ich die Antwort, es gebe bei der Überprüfung der Keimzahlen für Milch in Deutschland Höchstwerte. "Eine Kuh mit Euterentzündung würde diese Grenzwerte überschreiten und die von ihr gewonnene Milch nicht in den Handel kommen."

Die Milchindustrie selbst widerlegt diese Aussage allerdings:
Verunreinigungen in der Muttermilch, verursacht hauptsächlich durch Eiter und Blut von entzündeten Eutern, werden in der kryptischen Fachsprache der professionellen Tierausbeuter mit dem Begriff "somatische Zellzahl" betitelt. Auf der offiziellen Internetpräsenz der deutschen Milchindustrie ist zu lesen, dass der Zellgehalt der "Anlieferungsmilch" etwa alle zwei Wochen geprüft werden muss. Da die Anlieferungsmilch aber natürlich die Milch von unzähligen Kühen enthält, dürfte es nicht weiter ins Gewicht fallen, wenn das Blut einiger Mutterkühe mit Mastitis im Container schwimmt.
Noch interessanter ist aber: Bei wiederholtem Überschreiten des Grenzwertes wird nicht etwa, wie von Ritter anfänglich behauptet, die Milch nicht in den Handel gelangen; ganz im Gegenteil: es wird explizit angegeben, dass entsprechenden Landwirten einfach der Auszahlungspreis gekürzt wird.
Auch Kuhmilch, die selbst nach Ansicht der Tierausbeuter eine zu hohe somatische Zellzahl aufweist, gelangt also in Umlauf und wird auch noch günstiger verkauft.

Auf diese Widersprüche hingewiesen bekam ich nach etwa einer Woche die Antwort, man wolle sich telefonisch bei mir melden, um das Thema genauer besprechen zu können.
Heute bekam ich den Anruf von Ritter.
In der anfänglichen Stellungnahme ging die Dame am Telefon darauf ein, der Schwur beziehe sich nur auf das Gerücht, Schokolade werde Rinderblut beigefügt.
Auf die Thematik des wohl ohnehin vorhandenen Bluts in der hauseigenen Schokolade angesprochen, gestand man mir ein: "Wir haben dieses Fachwissen nicht. Das ist nicht unsere Kompetenz."
Außerdem eine sehr interessante Aussage mit zynischem Beigeschmack:
Nach Ansicht eines internen Gesprächspartners meines Telefonkontakts sei es wohl so, dass die Melkanlagen in der Massentierhaltung moderner seien, als solche von kleineren Ställen. Durch Mechanismen wie eine automatische Druckanpassung sei man deshalb der Auffassung, Kuhmuttermilch aus der Massentierhaltung könnte sogar "weniger davon enthalten als bei kleineren Höfen. Aber, nicht dass ich Massentierhaltung gut fände."

Ich fragte anschließend nach, ob man bei Ritter generell interessiert daran sei, die Aussage auf der eigenen Homepage entsprechend zu korrigieren oder zu ergänzen, sollte man bei Recherchen noch Genaueres dazu erfahren. Die Antwort fiel sehr zögerlich aus: auf jeden Fall sei man an dem Thema interessiert, deshalb ja auch der Anruf.

Bei der Gelegenheit habe ich natürlich auch noch einmal nach den in der Entwicklung befindlichen veganen Sorten von Ritter gefragt. Einen aktuelleren Status, als den vor einigen Monaten im offiziellen Ritter-Blog kommunizierten, konnte ich leider nicht einholen. Geheim.

Bezüglich der Wette, um die es ursprünglich ging: ich werde wohl eins der zwei Biere abgeben.

Dienstag, 27. November 2012

Schlechter Eindruck vom Gratitude & Sayonara Kaede

Im Vorfeld war ich noch sehr begeistert davon, dass bei uns in München das erste Gratitude eröffnen würde.
Nachdem ich nun vergangene Woche das erste Mal dort war, muss ich leider sagen, dass der Laden in seiner jetzigen Form mindestens eine Ernüchterung wenn nicht sogar eine herbe Enttäuschung ist.
Da das Gratitude in einer sehr beliebten Gegend mit hohen Mieten eröffnet hat und alle Zutaten bio sind, war klar, dass der Laden nicht auf niedrige Preise ausgelegt ist.
7,80 Euro für eine Tagessuppe und 8,50 Euro für einen Smoothie (+Spinat: +1,50 Euro) sind aber Preise, die meine Erwartungen übertroffen haben. Eigentlich wollte ich dort nach getaner Gartenarbeit einen Happen essen gehen; nach Blick in die Karte entschied ich mich dann aber, nur einen Cappuccino mit Mandelmilch zu trinken (soweit ich mich erinnere 3,50 Euro). Der schmeckte auf jeden Fall gut.
Würde es sich um ein ansprechendes Restaurant mit stilvollem Ambiente handeln, wäre der Gedanke daran ja vertretbar, alle paar Monate gutes Geld für hochwertige Zutaten auszugeben und im Gratitude einen netten Abend zu verbringen; das Interieur ist allerdings vollkommen geschmacklos geraten. Die matschig-graue Farbgebung des Raumes versprüht den Charme von wochenlangem Nieselregen, die indirekte Beleuchtung durch eine abgedeckte Lichtzeile beschrieb meine Begleitung als "wohl von einem Krankenhaus inspiriert". Als Sitzgelegenheiten müssen hauptsächlich kleine Hocker ohne Lehne herhalten, die am ehesten für den Mittagstisch einer KiTa geeignet wären.
Wenn das Geld wirklich einmal extrem locker sitzt und der Kühlschrank an einem Sonntag nichts hergibt, werde ich vielleicht auf mehr als nur einen Drink zurückkommen und vom Essen berichten.

Leider schließt am 30. November auch noch das Kaede - ein netter veganer Japaner in München, bei dem ebenfalls immer nur Bio-Zutaten verwendet wurden. Wer es die nächsten Tage noch schafft, kann also noch ein letztes Mal auf Avocadoburger und Sushi vorbeischauen. Am Wochenende (1. und 2. Dezember) gibt es dann jeweils von 10-17 Uhr einen Flohmarkt im Kaede, bei dem Geschirr, Büchersammlung und einiges mehr verkauft werden.
Hoffentlich gibt es in der Zukunft wieder etwas vom Betreiber zu hören/essen.
Sayonara Kaede!

Montag, 19. November 2012

Auf "buch24.de" Bestellungen ohne Haribo aufgeben

Auf buch24.de habe ich schonmal vor einem Jahr bestellt. Damals dachte ich noch, es sei nur ein unglücklicher Zufall gewesen, dass meiner Bestellung ein kleines Tütchen Gummibärchen von Haribo beigelegt worden war.
Heute habe kam meine zweite Bestellung an - ich bestelle dort immer meinem Taschenkalender - und es lagen wieder Gummibärchen im Paket, die abermals im Müll landeten.

Ich habe deshalb eine E-Mail an das Versandhaus geschrieben, und es ist wohl so, dass diese Päckchen allen Bestellungen beigelegt werden. Mir wurde für die Zukunft folgender Tipp gegeben:
auf der letzten Seite der Bestellung gibt es ein Feld in dem Sie uns Informationen zu Ihrer Bestellung mitteilen können. Schreiben Sie dort bitte folgendes hinein "ACHTUNG - KEINE Gummibärchen der Sendung beilegen" - wir werden dies dann beim Versand berücksichtigen.
Wer also eine Bestellung bei buch24.de aufgeben will, sollte diesen Zusatz nicht vergessen.


Samstag, 10. November 2012

Champagner

Mit Weihnachten und Silvester steht uns die Festzeit bevor.
Zeit, das Gerücht vom Tisch zu räumen, dass Champagner generell vegan sei.

Weine werden bekanntermaßen häufig mit Gelatine oder Hühnereiweiß geschönt, was jedoch noch nicht deklariert werden muss. Um zu erfahren, ob ein Wein vegetarisch bzw. vegan ist, muss man deshalb für gewöhnlich entweder nach Informationen im Internet suchen oder eine eigene bedacht formulierte Produktanfrage starten, Weinhändler sind mit der Frage so gut wie immer überfordert.
Erstaunlicherweise höre ich aber immer wieder von dem Gerücht, Champagner sei generell vegan. Zuletzt war das Ende September bei Claudi in ihrem "Vegan Starter Paket" so zu lesen.

Richtig ist: es gibt veganen Champagner. Gestern habe ich welchen getrunken und mich dabei mit einer Kennerin nochmal gründlich über das Thema unterhalten.


Für die Produktion von Champagner wird Wein zusammen mit Hefe in Flaschen gefüllt, die anschließend meist in einem Schüttelbrett lagern. Die Flaschen werden dann über einen langen Zeitraum immer senkrechter gestellt, bis die übrige Hefe sich im Flaschenhals sammelt. Anschließend kann der Flaschenhals schockgefroren werden, der entstandene Hefepfropfen wird entfernt.
Dieser Vorgang ist wohl der Grund dafür, dass manchmal behauptet wird, Champagner sei vegan. Immerhin handelt es sich bei der Hefeentfernung ja um einen Vorgang, mit dem wir alle einverstanden sein können.
Dabei wird völlig außer Acht gelassen, was anfänglich in die Flaschen gefüllt wurde: Wein. Und Wein ist nunmal nicht automatisch vegetarisch oder vegan.
Die Behandlung von Wein mit Tierprodukten kann übrigens nicht nur optische Gründe (Filtrierung der Schwebstoffe) haben, sondern auch geschmackliche: Eiweiß bindet harte, bittere Tannine, ein behandelter Wein kann anschließend lieblicher und gefälliger schmecken.

Bei Boizel, deren 2000er ich gestern trinken konnte, versichert man, dass der Wein für alle eigenen Champagner niemals mit Tierprodukten in Berührung kommt. Das Haus hat auch einen bezahlbareren Champagner im Angebot, hier eine Nahaufnahme des Etiketts:


Ein 2000er von Boizel ist für knapp 80 Euro zu haben, der Brut Rosé kostet etwa die Hälfte.

Von Duval-Leroy gibt es außerdem einen "vegetarian & vegan" Champagner, der auf der Homepage auch extra so aufgeführt wird. Neben diesem werden dort auch etliche andere Champagner gelistet, die nicht als "vegetarian & vegan" gekennzeichnet sind - spätestens an dieser Stelle sollte klar sein, dass veganer Champagner genau so gesucht werden muss wie veganer Wein.

Für Produktanfragen bei Wein und Champagner bietet sich immer die deutliche Frage an, ob das Haus generell auf den Einsatz von Tierprodukten im Wein verzichtet, oder dies nur meistens der Fall ist. Auch Winzer, die im Regelfall auf Gelatine und dergleichen verzichten, können diese nämlich gelegentlich einsetzen, wenn sie meinen, die Qualität der aktuellen Traubenernte erfordere dies. Wer einen Wein oder Champagner eines solchen Herstellers trinken möchte, muss dann also auf den Jahrgang achten.

Donnerstag, 1. November 2012

Frohen Weltvegantag!

Heute, am 1. November, ist Weltvegantag!
Ich wollte hier schon länger mal eine Liste mit den für mich wichtigsten Videos zum Thema Veganismus einstellen, der Vegantag ist dafür finde ich eine tolle Gelegenheit.
Da auch einige meiner unveganen Bekannten und Verwandten diesen Blog lesen: für die meisten von Euch ist heute Feiertag, nehmt Euch also am Weltvegantag die Zeit und seht Euch ein paar Videobeiträge zum Thema an.


Das wichtigste Video ist für mich der Vortrag von Gary Yourofsky:
http://www.youtube.com/watch?v=8Weto6obyzQ
Dauert 70 Minuten und der Redner ist in dieser Aufzeichnung in absoluter Bestform, es ist eine wahre Freude ihm zuzuhören. Gute Englischkenntnisse sind sehr von Vorteil, es gibt aber auch deutsche Untertitel.

Manchmal übersehen Leute, dass es von Gary auch noch eine interessante Frage-Antwort-Runde gibt: http://www.youtube.com/watch?v=WIkC4OJEx3c
Ist eine schöne halbstündige Ergänzung zum Vortrag, die sich auch sehr lohnt.

Philip Wollens zehnminütiges Plädoyer gegen Fleischkonsum ist auch sehr ergreifend:
http://www.youtube.com/watch?v=uQCe4qEexjc
Philip hat die Rede mittlerweile zumindest in Teilen oft wiederholt, aber an die Überzeugungskraft während dieser Veranstaltung kommt bisher nichts.

Zehn Minuten, in denen der abartige Missbrauch der prominentesten "Nutztiere" dargestellt wird. Auf englisch, informativ, schockierend:
http://www.chooseveg.com/animal-cruelty.asp

Teile des Videos von Chooseveg (s.o.) benutzt Melanie Joy in ihrem (englischen) Vortrag über Karnismus. Sehr sehenswert, wenn man sich mit der Psychologie auseinandersetzen will, die Menschen dazu führt, Tiere zu kategorisieren und zu missbrauchen. Melanie Joy hat den Begriff "Karnismus" geprägt. Dauer: eine Stunde.
http://www.youtube.com/watch?v=7vWbV9FPo_Q&feature=share

Wer sich lieber einen deutschsprachigen längeren Beitrag ansehen will, dem rate ich zur Doku "Nie wieder Fleisch" von ARTE:
http://www.youtube.com/watch?v=jieSlTLIKJ0&feature=share

Ein kurzer und trotzdem informativer Beitrag zur "Produktion" deutscher Enten:
http://www.swr.de/report/-/id=233454/did=9988608/pv=video/nid=233454/lyo012/index.html

Nur zwei Minuten dauert dieser Beitrag vom ZDF über Eierproduktion in Deutschland:
http://www.youtube.com/watch?v=vRZdMCvi6H8
Kein Mensch sollte noch herumlaufen dürfen ohne zu wissen, wie lose Eier oder Eier für Fertigwaren entstehen.


Das sind die Videos, die ich am ehesten für Aufklärung benutze.
Falls gute informative Beiträge nicht dabei sind, freue ich mich über Ergänzungen in den Kommentaren.

Montag, 22. Oktober 2012

"Ab jetzt VEGAN!"

Vergangenen Dienstag, am 16. Oktober, war Welternährungstag. Aus diesem Anlass fand im Max Pett mittags ein Pressegespräch statt, bei dem Gabriele Lendle und Dr. med. Ernst Walter Henrich ihr Buch "Ab jetzt VEGAN!" (vor zwei Monaten erschienen) vorstellten und mit einer Engelsgeduld auf neugierige Fragen anwesender Journalisten eingingen.

(c) TRIAS Verlag

Der Druck von "Ab jetzt VEGAN!"

Vorab gleich eine erfreuliche Information zum Buch: Die Druckerei verwendet keine tierischen Bestandteile in ihren Farben oder im Papier. Auch der Buchbindeleim ist rein chemisch.

Vorträge des Autorenduos

Für mich war es vor allem eine große Freude, Dr. Henrich bei einem ausführlichen Plädoyer für vegane Ernährung zu erleben. Seine Veganbroschüre habe ich in der Vergangenheit schon häufig verteilt, zum Beispiel vor der Mensa meiner Hochschule oder vor wenigen Wochen beim Grunzmobil. Ich halte die Broschüre und ProVegan generell für extrem vorbildlich; erfreulicherweise ist ProVegan meines Wissens nach in Vegankreisen sehr unumstritten, was ja leider keine Selbstverständlichkeit ist. Dr. Henrich erwähnte während seines Vortrages nicht ein einziges Mal das vorliegende Buch oder seinen Beitrag dazu. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, die Journalisten so deutlich und eindringlich von den Schäden unveganer Ernährung zu überzeugen, wie es für ihn üblich ist. Ich liebe diese Mischung aus drastischer Wahrheit und Seriosität. Selbst bei Fragen wie "Wo bekomme ich dann mein Eisen her?" oder "Wie bekomme ich dann Cholesterin?" (!) ging Herr Henrich geduldig auf seine Gesprächspartner ein. Das Autorenhonorar für seine ernährungswissenschaftlichen Beiträge in diesem Buch fließt übrigens komplett in die vegane bzw. die Tierrechtsarbeit.
Von Gabriele Lendle hatte ich zuvor noch nicht gehört. In ihrem Vortrag ging sie hauptsächlich darauf ein, wie positiv die Umstellung auf eine vegane Ernährung ihre Gesundheit beeinflusst hat. Jetzt, da ich mir das Buch genauer angesehen habe, finde ich, dass sie ruhig auch ein wenig auf ihre Kochkünste hätte eingehen können. Die Rezepte sind interessant und realistisch, es gibt sowohl Ausgefallenes als auch Alltägliches, das Buch wirkt wie ein würdiger Langzeitbegleiter.

(c) TRIAS Verlag

Grundstein für einen Start in den Veganismus

Dem Namen "Ab jetzt VEGAN!" entsprechend ist der einleitende Abschnitt des Buches so konzipiert, dass an veganer Kost interessierte Leserinnen und Leser alle essenziellen Informationen und Tipps erhalten, um so schnell wie möglich eine konsequente Umstellung ihrer Ernährung anzugehen. Gabriele Lendle beschreibt dabei einige Lösungen für Hürden im Alltag, die mir sofort sehr bekannt vorkamen - so wird zum Beispiel beschrieben, wie man es am besten anstellt, dass auf einer Grillfeier kein Tierfett auf das tierleidfreie Grillgut gelangt. Neben allen neuen Eindrücken und Informationen für Neulinge bleibt auch Platz zum Schmunzeln, eine wichtige Information lautet: Auch Veganer dürfen noch Schmetterlinge im Bauch haben!
So gut mir die detaillierte Einführung gefällt, die auf den ersten Blick nach konsequenter Vegankost klingt - mir ist leider auch aufgefallen, dass Weißwein und Essiggurken als Zutaten aufgeführt werden, ohne dass hier auf die mögliche Klärung der Flüssigkeiten durch Eiweiß oder Gelatine hingewiesen wird. Wer das Buch verschenkt, sollte der beschenkten Person nach einem erfolgreichen halben Jahr also am besten noch eine kleine Fortbildung anbieten.

Mal was ausprobiert: Paprika-Pesto

Aus der Rubrik "Beilagen" habe ich heute ein Paprika-Pesto gemacht. Ich habe dafür zwar etwas länger gebraucht als im Rezept angegeben, allerdings weiß ich auch, dass ich mir in der Küche meist Zeit lasse. Die Anleitung war sehr verständlich beschrieben, die mit Öl bestrichenen großen Stücke von roten Paprikaschoten warfen im Backofen auf oberster Schiene genau wie geplant dunkle Blasen. Bevor sie verbrannten: raus aus dem Ofen und die Haut abziehen, ein appetitlicher Duft durchzieht die Küche. Zusammen mit den Aromen u.a. pfannengerösteter Pinienkerne und Fenchelsamen, einem kleinen Stück Ingwer (darauf wäre ich bei Pesto nicht gekommen) und einigen anderen Zutaten wurde daraus ein toller Begleiter für meine Vollkornfarfalle:


Das Foto ist selbstredend kein interessantes Kunstwerk. Bei bodenständigen Rezepten wie diesem wird im Buch auch sinnvollerweise auf Bilder verzichtet, der Platz lieber für weitere Rezepte genutzt. Größere Gerichte wie Ratatouille mit Folienkartoffeln sind aber schön in Szene gesetzt.

Auch für Veganer eine tolle Anschaffung

"Ab jetzt VEGAN!" präsentiert sich zwar als Buch für den Start in die vegane Ernährung; nach dem Durchblättern der Einführung liegt aber ein Kochbuch vor, das auch für eingefleischte Veganer eine tolle Bereicherung sein kann. Alleinstellungsmerkmal ist vor allem der medizinische Teil auf den hinteren Seiten, in dem Herr Henrich auf die Zusammenhänge von Ernährung und Krankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes eingeht.
Einige Stunden nach der gelungenen Veranstaltung im Max Pett postete Dr. med. Ernst Walter Henrich seinen nächsten Beitrag auf Facebook. Statt von der eigenen Arbeit auf der Veranstaltung zu berichten, verbreitete er eine Petition gegen grausame Wolfsjagd mit Hunden.
Hut ab.

"Ab jetzt VEGAN! Über 140 Rezepte: Gesund essen ohne tierische Produkte" von Gabriele Lendle und Dr. med. Ernst Walter Henrich ist beim TRIAS Verlag erschienen und ist in gedruckter Form für 17,99 Euro bzw. als Kindle Edition für 13,99 Euro zu haben.

Samstag, 20. Oktober 2012

Gratitude in München eröffnet bald

In der Türkenstraße 55 in München eröffnet bald das Gratitude.
Der Laden wird komplett bio und vegan sein, außerdem sind etwa die Hälfte der Angebote roh.
Die Eröffnung war zuletzt inoffiziell für vergangene Woche angesetzt, aktuell finden allerdings noch immer Umbauarbeiten statt, die ersten Getränke und Gerichte werden vielleicht ab Mitte kommender Woche über die Theke gehen.
Da der Eröffnungstermin so unklar ist, habe ich heute einfach bei besagter Adresse vorbeigeschaut und mir einen ersten Eindruck gemacht. An der Fassade hängt bereits ein Schild, im Inneren ist erkennbar, wie es in wenigen Tagen in etwa aussehen wird, und ich habe sogar eine Tafel gefunden, auf der ein erster Entwurf einer Tageskarte zu sehen war. Ob es sich dabei um finale Angebote und Preise handelt, ist nicht sicher, allerdings kann man davon ausgehen, dass diese Karte einen Vorgeschmack darauf bietet, was uns im Gratitude in München bald erwartet.

Montag, 15. Oktober 2012

"Vegan for Fit" und selber Schokolade machen

Vergangene Woche ist mein Exemplar von Vegan for Fit angekommen, und ich muss sagen, dass es mir bisher sehr gut gefällt. Auch wenn ich den Autor Attila Hildmann etwas kritisch sehe, muss man einfach sagen: dieses Buch sieht toll aus, macht einen ausgereiften Eindruck und weckt Lust, die eigene Küche umzustellen.

Attila oder Müslijochenveganer?

Wie der Name des Buches schon sagt, präsentiert Attila Hildmann die vegane Küche in diesem Buch als Mittel für ein neues Körpergefühl, mit dem sich leicht abnehmen lässt. Bei der veganen Ernährung wird dabei manchmal auch ein kleines Auge zugedrückt, wenn zum Beispiel weder bei Rotwein noch bei Senf der Hinweis zu finden ist, dass diese Zutaten mit Tierleichenmasse verunreinigt sein können. Das passt gut zum Autor, der konsequentere Tierleidvermeider in seiner Gruppe auf Facebook gerne auch mal als "Müslijochenveganer" bezeichnet. Aber wer vermeidet wohl mehr Tierleid: ein konsequenter Hardliner oder ein massentauglicher junger Mann, der in Fernsehauftritten tausende Menschen mit veganen Gerichten begeistert und dessen vegane Kochbücher wahre Verkaufsschlager sind? Auch wenn Attila nicht auf alles achtet, ist seine Verbreitung der guten Sache beim typischen TV-Total-Publikum fantastisch und bewundernswert.

Der Druck von "Vegan for Fit"

Interessant finde ich bei veganen Kochbüchern oder anderen Büchern zum Thema immer auch die Frage: Ist dieses Buch überhaupt vegan, also frei von Tierbestandteilen?
Auf Wunsch des Autors sind sowohl die Farben als auch der Kleber für den Einband des Buches frei von tierischen Bestandteilen. Der Verlag verfährt mittlerweile nach eigenen Angaben auch bei all seinen anderen Büchern so. Lediglich die Kapitalbändchen (diese kleinen Stoffstücke, die bei gebundenen Büchern oben und unten die Seiten schmuckvoll zusammenhalten) sind mit Knochenleim angebracht. Scheinbar gibt es noch niemanden, der diesen Vorgang ohne Knochenleim durchführen kann, der Verlag hält aber die Augen nach Alternativen offen.
Die verwendeten Knochen stammen übrigens von verstorbenen Haustieren, so dass kein Geld für Schlachtabfälle von Tiermördern bezahlt wird.
Wer sich böse ausdrücken will, könnte also sagen: Vegan for Fit besteht aus toten Haustieren. Ich meine aber, dass man sich hier offensichtlich viele Gedanken über das Thema gemacht hat, wodurch das Buch veganer ist, als die meisten anderen.

Die wunderschöne Challenge

Das Buch ist sehr modern gestaltet und macht optisch sofort einen tollen Eindruck.
Beim ersten Aufklappen findet man ein Heft, in dem verschiedene "Challenger" ihre Erfahrungen und Erfolge mit dem neuen Ernährungskonzept schildern. Außerdem gibt es einen Zettel mit dem Hinweis, dass auf www.bjvv.de ein Mengenrechner für alle enthaltenen Rezepte zur Verfügung steht, der die Zutatenmengen für beliebig viele Portionen anpasst - eine praktische Sache. Mit neudeutschen Ausdrücken wie "Challenge" dürfen Käufer des Buches kein Problem haben, an einer Stelle gibt es keine Tofuwürfel, sondern "Tofu-Cubes".
Die Fotos zu den Rezepten sind eine wunderbare Augenweide. Nach dem ersten Durchblättern und Staunen habe ich direkt noch einmal von vorne angefangen.
Rezepte mit Tofu gibt es zwar; es werden aber auch viele interessante Gerichte vorgestellt, die mit Sojabohnen nichts zu tun haben, zum Beispiel Kohlrabi-Ravioli mit Paprika-Cashew-Füllung und Tomaten-Basilikum-Sosse oder die Erbsen-Mandelcreme-Suppe mit Walnuss-Minz-Pesto, die ich unbedingt mal ausprobieren muss.
Auf den Seiten einiger Rezepte gibt es einen kleinen Abschnitt, der mit "AH!" anfängt und in dem kurz wissenswerte Dinge zum Gericht erwähnt werden. Eine tolle Idee, da zum Glück nicht zwanghaft für jedes Rezept nach einer "AH!"-Idee gesucht wurde - auf manchen Seiten gibt es das, auf manchen eben nicht.
Attila Hildmann empfiehlt in diesem Buch übrigens, auch auf weißen Reis, weißes Mehl, Zuckerzusatz oder Pommes Frites zu verzichten, auch wenn all das vegan sein mag. Obwohl ich kein Interesse am Abnehmen habe, finde ich resultierende Ideen wie Kürbispommes klasse, weil das einfach mal etwas anderes ist.

Mal was ausprobieren: Weiße Schokolade mit Cranberries

Für meinen ersten Versuch aus dem neuen Buch habe ich mir gleich etwas aus der Rubrik "Rezepte zur Belohnung" ausgesucht, nämlich Schokolade.
Auf der Suche nach ungezuckerten Cranberries bin ich bei AlnaturA fündig geworden: deren Cranberries sind mit Apfelsaft gesüßt und mit der Veganblume gekennzeichnet, wodurch klar ist, dass der verwendete Apfelsaft vegan ist.
Leider konnte ich in der gesamten Münchner Innenstadt keine Schokoladenform finden, weder bei Karstadt, noch bei Kaufhof, Butlers oder Kustermann. Wer die Schokolade wie im Rezept beschrieben in einer solchen Form machen will, muss wohl zuerst im Internet einkaufen gehen.
Ich habe stattdessen eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Tupperdose verwendet.

Gemahlene Vanille oder Kakaobutter braucht man ebenfalls nicht in gewöhnlichen Supermärkten oder Kaufhäusern suchen - reine gemahlene Vanille habe ich nur im Biomarkt gefunden, Kakaobutter sogar gleich nirgendwo. Bei Basic hätte es für 14,99 Euro / 200 g rohe Kakaobutter gegeben, wenn sie nicht ausverkauft gewesen wäre. Nun weiß ich endlich, warum ordentliche Schokolade mit hohem Kakaobutteranteil so teuer ist. Da mir beim Einkauf zweimal Kokosnusscreme als Ersatz für die Kakaobutter nahegelegt wurde, habe ich es nun einmal so probiert.
Das Ergebnis ist ganz in Ordnung geworden, die Konsistenz ist mir aber noch zu cremig. Außerdem ist der Kokosnussgeschmack sehr präsent, die ganze Aktion würde ich also gerne nochmal mit richtiger Kakaobutter probieren.

Buch schon vor Weihnachten kaufen

Wer mit dem Gedanken spielt, sich Vegan for Fit vielleicht zu Weihnachten zu wünschen, dem rate ich: Kauft es Euch schon vorher und wünscht Euch dann zu Weihnachten all das, was Euch in der Küche fehlt. Natürlich braucht man nicht für alle Rezepte spezielle Utensilien; wenn aber etwas nötig ist, gehört die Schokoladenform noch eher zu den günstigen Anschaffungen. Ich brauche auf jeden Fall bald einen Spiralschneider.
Obwohl ich nicht an einer Abspeckkur interessiert bin, hat mir das Durchschauen der Rezepte mit Freunden jetzt schon viel Spaß gemacht, dieses Buch macht einfach Lust auf hochwertiges veganes Essen. Eigentlich wollte ich es auch an Unveganer verleihen, aber jetzt bleibt das Buch erstmal bei mir daheim.

Montag, 8. Oktober 2012

Good Guys don't wear leather


Schuhe vom Pariser Modelabel Good Guys will ich schon haben, seit ich sie das erste Mal im DearGoods in München gesehen habe. Vom Kauf abgehalten hatte mich bisher der Preis, und die Tatsache, dass bis vor Kurzem sowieso noch Sneakerwetter war.
Aber da die kalte Jahreszeit unaufhaltsam näherrückt, dachte ich mir: lieber jetzt kaufen, als noch auf Weihnachten warten und dann glückliche Monate mit den Schuhen versäumen.
"Leider" gibt es einige gute Farben, so dass ich am liebsten gleich zwei Paar Schuhe mitgenommen hätte... ich habe mich dann für die hellbraune hohe Variante entschieden, die mir von Anfang an am meisten imponiert hatte.
Im Schuhkarton ist noch ein weicher Schuhbeutel enthalten - eine nette Zugabe, für die ich aber nicht wirklich Verwendung habe. Ein zweites Paar Schnürsenkel wäre mir wahrscheinlich lieber gewesen.
Bei mir passen die Schuhe in der üblichen Größe, in der ich auch sonst Schuhe kaufe. Das Obermaterial sieht nicht nur absolut täuschend echt aus wie Wildleder, es fühlt sich auch so an. Die Finger streicheln beim Anfassen aber keine abgezogene Tierhaut, sondern eine nicht wieder zu erkennende Version geschmolzener Plastikflaschen. Das Material ist leicht, wasserabweisend und laut Hersteller auch atmungsfähig. Ich habe die Schuhe nun schon einige Male getragen ohne dabei ins Schwitzen zu geraten.
Dass die Treter von Good Guys (vor allem in dieser Farbe) so sehr nach Leder aussehen, kann mitunter auch bei Veganern für Verwunderung sorgen: "Sind eigentlich die Schuhe noch aus deiner 'Zeit davor'?" Zum Glück ist auf der Sohle der Hinweis "suitable for vegetarians" aufgedruckt, so dass bei Unschuldsbeteuerungen niemand untenrum blank ziehen muss.
Natürlich ist nicht nur das Obermaterial vegan, die Schuhe sind komplett frei von Tierprodukten.

Im E-Mail-Kontakt mit dem Hersteller habe ich außerdem erfahren, dass dort gerade an einem ethisch korrekten Reinigungsmittel für die Schuhe gearbeitet wird. Bis dahin übersetze ich noch einige Tipps und Hinweise, die mich vor und nach dem Kauf interessiert haben:
  • GG Schuhe kann man ruhig bei Regen anziehen, aber man sollte sie nicht durch Massen von Schlamm ziehen und anschließend einfach stehen lassen, weil das Trocknen des Schlamms am Schuh das Material beeinträchtigen kann. (Hersteller)
  • Sie sind mit einer Bürste, Wasser und einer Spezialseife aus dem Bioladen leicht zu reinigen, angeblich kann man sie sogar von Blut- und Weinflecken befreien. (Hersteller)
  • Regen halten sie aus, Schnee auch, aber man sollte die Schuhe nicht jeden Tag nass machen, weil es sich immerhin doch um etwas anderes als einen Bergstiefel handelt. (Hersteller)
  • Wenn man die Schuhe eine längere Zeit trägt, ohne sie penibel zu reinigen, bekommt das Obermaterial genau wie Tiermordleder eine speckige Optik (oder sollte man besser sagen: einen matten Glanz von Seidentofu?). (Händler)
Die Spitze an der Innenseite des Absatzes hat bei mir nach einer guten Woche etwa einen Millimeter nachgegeben, was aber nicht weiter schlimm ist und zu erwarten war, da ich eben eine Tendenz zum Pronieren habe und darauf auch bei Laufschuhen achten muss.
Wer die Schuhe einmal im Laden anprobiert, sollte unbedingt die hinteren Laschen als Einstiegshilfe verwenden, mit denen das Anziehen leicht fällt, mit einem Schuhlöffel kommt man dagegen nicht so gut rein.
Bei aller Freude über die Schuhe jetzt noch zwei Kritikpunkte:
An beiden Laschen ist schon jetzt jeweils an der gleichen Stelle etwas schwarzes zu sehen, das bei Lichteinfall schimmert. Für mich sieht das danach aus, dass das flauschige braune Obermaterial auf einer Art Plastikplane befestigt ist und sich an diesen Stellen abgelöst hat. So lange es nur an diesen Stellen auftritt kann ich damit leben, aber wenn diese Flecken sich mit der Zeit über den Schuh ausbreiten, werde ich hier nochmal schreiben.
Im Fersenbereich der Schuhe ist eine Verstärkung eingebaut, was bei jedem Schuh sinnvoll ist.
Leider entwickelt diese Verstärkung bei meinem rechten Schuh bereits ein interessantes Eigenleben. Der Bereich fühlt sich allerdings nach wie vor stabil und verstärkt an.
Sieht durch die Nahaufnahme ein bisschen grusliger aus als es wirklich ist :-)

Die Schuhe kosten bei DearGoods 169,90 Euro.
Auf der Homepage von Good Guys sind es zwar zehn Euro weniger; rechnet man allerdings die 15 Euro Porto dazu, kommt man mit 174 Euro im Internet schlechter weg. Bei DearGoods vorbeischauen, anprobieren und beraten lassen ist also angesagt!

Ich hoffe, dass die Schuhe noch eine lange Zeit halten werden - denn wenn ein Produkt ökologisch und vegan produziert wurde und den Mitarbeitern angemessene Löhne gezahlt wurden, ist das eine feine Sache; richtig fair ist ein Produkt aber immer erst, wenn der Käufer auch lange etwas davon hat.

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Update (09.10.2012):
Ich finde eine genaue Besprechung dieser Schuhe sinnvoll, weil ich selbst vor dem Kauf keine ordentlichen Reviews im Internet finden konnte. Deshalb noch ergänzend:
Die Betreiberin des DearGoods benutzt selbst seit zwei Monaten ein hohes Good Guys Modell, bei dem es noch keine Abnutzung des Fersenbereichs in diesem Ausmaß gibt.
Mein Kontakt beim Hersteller Good Guys gibt nach Betrachten der Fotos an, dass es bekannt sei, dass die Schuhe an den Fersen nach einiger Zeit "etwas merkwürdig" aussehen können. Man meine aber, dass dies auch nach längerer Zeit keinen negativen Einfluss, z.B. durch Aufreiben von Socken, haben sollte.
Man wird allerdings versuchen, sich bei zukünftigen Produktionen um ein Innenmaterial zu bemühen, das nicht so aussieht.

Sonntag, 30. September 2012

Eindrücke von der "Wiesn Meat Out"

Die wochenlange Vorbereitung hat sich gelohnt.
Gestern fand wie angekündigt zum ersten Mal die "Wiesn Meat Out" in München statt, auf der gegen den massenhaften Konsum von Tieren auf dem Oktoberfest und damit auch gegen die gedankenlose Art des Konsums protestiert wurde, für die das Oktoberfest steht.
Etwa 110 bis 180 Menschen versammelten sich auf dem Marienplatz im Zentrum Münchens und zogen von dort aus mit einem Lautsprecherwagen, Schildern und Plakaten durch die Stadt. Vorbei am umsatzstärksten McDonalds Deutschlands, an Dönerbuden und Kentucky Fried Chicken sind wir in Richtung Festwiese gezogen und haben so nah am Geschehen wie es die Polizei erlaubte unsere Meinung kundgetan.
Der Demonstrationszug endete im Schlachthofviertel Münchens, wo es anschließend vegane Kuchen, Spätzle mit Gulasch und Salat gab, auf der Party am Abend machte unter anderem Albino mit einem Konzert Stimmung.

Am Marienplatz waren schon vormittags verschiedene Tierrechtsoganisationen mit Ständen vertreten.
 

Donnerstag, 27. September 2012

Vegan Wednesday

Heute hatte ich auch einfach mal Lust, beim "Vegan Wednesday" mitzumachen. Dabei zeigen mittwochs immer einige Bloggerinnen und Blogger, was sie gegessen haben.
In der Früh gibt es bei mir immer ein großes Müsli:
Heute war drin: ganze Haferflocken, geschrotete Leinsamen, zerkleinerte Paranusskerne, Rosinen, eine Banane, eine Kiwi, 1/4 Melone und Soja-Reis-Milch.
 
Mittags habe ich mir dann Süßkartoffelchips gemacht, dazu scharfe Fertigmayonnaise und Vierkornbrot mit Alsan-bio, Aufschnitt und ordentlich Lauchzwiebeln:
Süßkartoffeln habe ich erst zum zweiten Mal gemacht, letztens waren sie mir noch nicht so gut gelungen, weil ich zu viel Olivenöl verwendet hatte. Seit ich dieses Video mit Attila Hildmann mal gesehen hatte, wollte ich die Chips probieren. Ich finde zusätzlich noch den Hinweis nützlich, dass die Scheiben schnell vom perfekten Braun zum Schwarz wechseln, und man deshalb am besten in der Küche bleiben sollte.
 
Für unterwegs gabs noch direkt gepressten Orangensaft mit etwas Petersilie und einer Scheibe Ingwer, außerdem eine große Flasche Wasser.
Letztens habe ich ja noch geschrieben, dass ich mir Plastikflaschen abgewöhnen will, mittlerweile habe ich mich ganz gut mit dieser Glasflasche angefreundet. Manchmal hilft es mir glaube ich, wenn ich gute Vorsätze blogge, um sie dann auch wirklich umzusetzen.
 
Weil ich bis nachts in die Arbeit musste, habe ich mir zu Hause einen großen Salat zum Mitnehmen gemacht. Dressing (mit veganem Balsamico von AlnaturA) in ein Gläschen, Nussmischung (Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Pinienkerne) auch in eine extra Dose, damit sie knackig bleiben.
Der fertige Salat in der Pause ist mein Abendessen. Kopfsalat, eine Tomate, eine Karotte, fünf Radieschen, 1/2 Dose Mais, 1/2 Avocado und eine ganze rote Paprika.
 
Zwischendurch gabs mal schnell eine Tüte Studentenfutter von Ültje, radeln macht hungrig (Rosinen, Erdnüsse, Cashews, Mandeln).
 
Als ich mich über den Vegan Wednesday schlau gemacht habe, bin ich in diesem Beitrag auf ein tolles Bonusbild gestoßen. Deshalb gibt es hier jetzt auch ein Bonusbild von heute vom Salbei aus unserem chaotischen Schrebergarten. Damit gibt es dann morgen Salbeignocchi.
 
Bonusbild
 


Freitag, 21. September 2012

Vitamin B12 von Lifeplan

Seit ungefähr zehn Monaten ernähre ich mich jetzt vegan.
Auf B12 habe ich bisher allerdings nicht sonderlich geachtet, weil viele Lebensmittel ja ohnehin damit angereichert sind. Da es sich dabei aber hauptsächlich im die Produkte von Alpro handelt, die immer auch Zucker und Aromen enthalten, kommt es nur noch selten vor, dass ich davon mal etwas zu mir nehme. Selber kaufe ich die Produkte von Alpro nicht mehr.
Bei meinem letzten Besuch im Radix habe ich mich deshalb nett beraten lassen und dabei erfahren, dass Vitamine in Biolebensmitteln nicht zugegeben werden dürfen. Deshalb ist also in den entsprechenden Produkten von Provamel und anderen kein B12 drin.
Ich habe deshalb mal ein Fläschchen B12 von Lifeplan mitgenommen. Die Tabletten kosten genau fünf Euro und reichen für fast vier Monate. Wenig Geld also dafür, dass ich mir darüber nun keine Gedanken mehr machen brauche.


Einfach ein bis zwei Tabletten pro Woche unter die Zunge legen, nach zwei Minuten sind sie verschwunden. Habe ich gestern zum ersten Mal gemacht.

Dienstag, 11. September 2012

Vegane Riesentorte und "Leder"hosn

Vergangenes Wochenende fand in München mal wieder das Streetlife-Festival statt.
Meistens findet man dort hauptsächlich die immer gleichen Infostände aller möglichen Parteien und jede Menge Würstlstände, der kurzweiligste Stand war für mich bisher immer der Stand der Gottlosen Münchens.
Da dieses Mal wunderschönes Wetter war, habe ich mir etwas mehr Zeit genommen und dabei noch richtig tolle andere Sachen entdeckt:
Im Bio-Bereich an der Universität durfte ich mir nicht nur Petersilie für daheim selbst eintopfen und viele Bio-Biere probieren; es gab auch eine mehrstöckige Torte von der Princess Schokobar, die Besucher gemeinsam verzieren und anschließend anschneiden und genießen konnten.

Das Kunstwerk wird mit haufenweise Zucker versehen.
Die Chefin begutachtet das fertige Gemeinschaftswerk.
Fleißige Helfer planen das Anschneiden.
Ein Stück Zwetschgenkuchen/-torte mit Überbleibseln von der Zuckerdeko. 
In der Princess Schokobar werden alle Leckereien vegan zubereitet. Soweit ich mich erinnern kann, gab es hier von oben nach unten: Karotte-Nuss-Kuchen, Zwetschgenkuchen und Orangenkuchen. Die vierte Schicht fällt mir gerade nicht mehr ein, die unteren zwei Etagen waren Attrappen. Für etwa hundert Portionen hats trotzdem gereicht. Dass die Sachen vegan sind, wird in diesem Laden für meinen Geschmack viel zu wenig kommuniziert. So kam es dann beim Warten auf ein Stück Kalorienbombe zu dieser merkwürdigen Situation: Da die große Torte lange Zeit in der Sonne stand, ging es in einem Gespräch um Salmonellen. Als ich dann erwähnte, dass aufgrund fehlender Tierprodukte keine Salmonellen entstehen könnten, wollte eine ältere Dame plötzlich nichts mehr davon haben! Achso, sowas habe sie schonmal probiert, das sei garnichts für sie. Hoffentlich hat sie dann anderswo noch ein Stück Kuchen mit Salmonellen ergattern können.

Mein zweites Highlight war ein junger Mann mit fescher Trachtenjeans.
Als ich ihn darauf ansprach, woher er die Jeans habe, stellte sich heraus, dass er sie selbst vertreibt.
Die etwa knielangen Hosen sind mit liebevollen Mustern geschmückt und sehen wie eine gute Alternative zur Tiermordlederhosn aus.
Der Flyer von geppebba.com
Leider habe ich es zeitlich nicht mehr geschafft, eine davon anzuprobieren.
Vor Ort hieß es noch, die Hosen kosteten zwischen 169 und 189 Euro. Auf der Homepage werden ebendiese Preise allerdings mit Dollar angegeben, was ja deutlich günstiger wäre.
Mir ist beides erst einmal zuviel, aber vielleicht lohnt sich die Überlegung ja für den ein oder anderen veganen Wiesngänger.


Samstag, 8. September 2012

Smoothies mit Petersilie

Gestern wurden meine Fäden gezogen und ich kann wieder einigermaßen normal kauen.
Die Zahn-OP ist scheinbar ganz gut verlaufen, danke für alle Kommentare unter dem letzten Beitrag!

In den ersten drei Tagen nach der Wurzelspitzenresektion sollte ich nach Möglichkeit gar keine feste Nahrung zu mir nehmen. Zum Glück hat sich Kathi von den VeganChicks vor ein paar Wochen einen Vitamix gekauft und mir ihren alten Mixer überlassen. Danke! Ich hatte zuvor nur einen einfachen Stabmixer, der neue Mixer reicht für Smoothieanfänger wie mich erstmal absolut aus.
An den Tagen ohne richtiges Essen habe ich online ein bisschen nach unkomplizierten Rezepten für nahrhafte Smoothies gesucht und bin dabei auf gruenesmoothies.de gestoßen. Vor allem Petersilie hat es mir dabei jetzt angetan! Im Essen habe ich viel Petersilie garnicht so gern; in Orangensaft mit Fruchtfleisch trinke ich jetzt aber gern auch mal einen kompletten Bund Petersilie.
Wahnsinn, dass ich früher immer fertige Smoothies im Supermarkt gekauft habe. Selber mixen macht einfach viel mehr Spaß :-)

Donnerstag, 30. August 2012

Tierversuche für Medikamente

Eine Wurzelbehandlung, die bei mir schon vor etwa zwei Jahren durchgeführt wurde, hat leider nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Vor ein paar Wochen habe ich am behandelten Zahn wieder Schmerzen gehabt; jetzt muss nachgebessert werden.
Der Eingriff wird von einem Facharzt für Oralchirurgie durchgeführt. Gibt es da für Veganer etwas zu beachten? Ich hatte keine Ahnung, wollte es wissen und fand erstmal heraus, dass auch Arzt und Apothekerin keine Ahnung hatten. Im Besprechungstermin mit dem behandelnden Arzt war dieser über die Frage nach Tierversuchen für die verwendeten Medikamente verwundert, aber auch sehr interessiert und gesprächsbereit. Er sagte mir, dass das Mittel für die örtliche Narkose sicherlich an Tieren getestet worden sei, ebenso bestimmt die drei Medikamente gegen Entzündungen, Schmerzen und Schwellungen, die er mir vorab verschrieb. So egoistisch müsse man da einfach sein. Dass ich diesen Kommentar furchtbar fand, merkte der Arzt ziemlich schnell und gab zu verstehen: weder das Schmerzmittel, noch das Mittel gegen Schwellungen oder das Antibiotikum gegen Entzündungen wären zwingend erforderlich. An der Narkose käme ich aber nicht vorbei, das wäre "Folter, schlimmer als Waterboarding". Das leuchtete mir ein, und er ergänzte freundlicherweise: "Ich werde sie am Tag der Behandlung nicht fragen, ob sie die Medikamente genommen haben. Überlegen sie es sich."
Mit dem Rezept in der Hand ging es dann in die nächste Apotheke, wo ich wohl falsch verstanden wurde: "Ja, keine Sorge, das wird alles zuerst an Tieren getestet." Ich hatte noch zehn Tage bis zur Behandlung und ging ohne Medikamente und sehr zerknirscht nach Hause.

Mittlerweile habe ich mich an die Ärzte gegen Tierversuche gewandt und dort eine etwas befriedigendere Antwort erhalten:

"Leider gibt es praktisch keine Medikamente, Behandlungsmethoden, Operationstechniken und Narkosemittel die nicht im Tierversuch getestet worden sind. Wenn bei Ihnen Narkosemittel eingesetzt werden oder Sie Medikamente einnehmen müssen, die sehr wahrscheinlich zuvor in Tierversuchen getestet wurden, heißt das jedoch nicht, dass Sie mit diesen Tierversuchen einverstanden sind. Sie haben ja nicht – wie bei den Kosmetika oder bei der Ernährung – eine Wahl. Außerdem können wir die Tierversuche, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden, nicht rückgängig machen. Wir können nur dafür kämpfen, dass in Zukunft keine mehr gemacht werden.

Und außerdem: dass praktisch alle Medikamente an Tieren erprobt wurden, ist
kein Argument dafür, dass es diese Medikamente ohne Tierversuche nicht gäbe
und dass wir womöglich ohne Tierversuche alle an schrecklichen Krankheiten
dahinsiechen würden oder wir Operationen ohne Narkose ertragen müssten, wie
gern behauptet wird. Im Gegenteil, ich bin der Überzeugung, dass ohne
Tierversuche die Medizin schon viel weiter wäre, denn Tierversuche halten,
wegen der falschen Ergebnisse, die sie liefern, den medizinischen
Fortschritt nur auf. Andere Methoden (z.B. im In-vitro-Bereich), klinische
Forschung sowie Prävention von Krankheiten würden wahrscheinlich - wenn
Tierversuche verboten wären - im Vordergrund stehen, was zu einer
Verbesserung der Gesundheitslage führen würde.

Um die forschenden, tierexperimentell arbeitenden Firmen möglichst nicht zu
unterstützen, kann man auf so genannte "Generika"-Präparate zurückgreifen.
Die von Ihnen genannten Medikamente sind alle schon seit vielen Jahrzehnten
auf dem Markt und damit als Generika erhältlich. Medikamente können nach
Ablauf einer Patentfrist von 20 Jahren von anderen Firmen hergestellt
werden. Diese Generika-Firmen (z.B. Ratiopharm, Durachemie, Stada)
produzieren dann diese Medikamente, meist zu sehr viel günstigerem Preis.
Wenn man auf diese Nachahmerpräparate ausweicht, hat man zwei Vorteile: man
unterstützt die forschenden Firmen nicht und man verwendet Medikamente, die
schon in einem langjährigen "Menschenversuch" waren. Unliebsame
Überraschungen, wie schwere Nebenwirkungen, sind bei diesen also nicht so
wahrscheinlich. Dennoch - die Medikamente, die die Generika-Firmen
vertreiben, sind früher auch irgendwann einmal im Tierversuch getestet
worden. Außerdem gehören viele Generika-Firmen zu den forschenden
Pharmaunternehmen, z.B. Hexal zu Novartis.

Mit anderen Worten, lassen Sie sich ruhig eine Narkose geben und nehmen Sie
die Medikamente ein. Es würde keinem einzigen Tier helfen, darauf zu
verzichten. Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Arbeit gegen Tierversuche
und für eine tierversuchsfreie Medizin und Forschung unterstützen würden.
Auf unserer Website
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/helfen/aktiv-werden finden Sie Tipps
und Anregungen, wie Sie helfen können."


Heute war ich noch einmal in der Apotheke und habe die abgebildeten Generika mit allen drei Wirkstoffen gekauft. Die Hersteller dieser Produkte verwenden lediglich bekannte Zusammensetzungen und Wirkstoffe, deren Patente für eine Monopolstellung zu alt sind, haben dafür also selbst keine Tierversuche durchgeführt. Jede Krankenkasse hat übrigens eigene Listen mit den Herstellern, deren Produkte sie für bestimmte Wirkstoffe bezahlt. Sollte sich einmal ein Hersteller darunter befinden, dessen Produkt man nicht haben möchte, kann man ein Equivalent einer anderen Firma kaufen und muss dieses dann eben komplett bezahlen.
Übrigens: obwohl ich nur zwei Tabletten des Antibiotikums brauche, wurde mir zuerst eine mittelgroße Packung mit 14 Tabletten auf den Tisch gelegt. Es gibt auch eine kleinere Packung mit zehn Tabletten; beide kosten den Kunden jedoch nur den geringsten Eigenanteil von fünf Euro. Die Apotheke gibt wohl gern zuerst die größere Packung aus, in der Hoffnung, die Kosten für die Krankenkasse werden dem Patienten schon egal sein. Ich habe auf Nachfrage dann noch die kleinste Packung bekommen.
Morgen ist die Behandlung. Die ganze Geschichte war zwar nicht absolut befriedigend.
Aber ich habe wieder was dazugelernt.

Mittwoch, 22. August 2012

"piola"-Sneaker zerfleddern nach den ersten Metern

Am vergangenen Samstag wollte ich eigentlich nur einfach so im DearGoods vorbeischauen, weil mir der Laden so gut gefällt. Bei DearGoods gibt es Klamotten für Jungs und Mädels, deren Produktion komplett vegan, fair für die Mitarbeiter und schonend für die Umwelt ist.

Auf der Suche nach veganen Schuhen, die mir gefallen, bin ich immer, da ich mir bisher nur ein veganes Paar Schuhe geleistet habe. Also habe ich sofort zugelangt, als es am Samstag neue Sneaker von "piola" in verschiedenen Farben gab.
Ich habe mir die weiße Ausführung mit den grauen Details für 69,90 Euro gekauft. Bei den Schuhen ist immer noch ein zweites Paar Schnürsenkel in einer anderen Farbe dabei.
Leider haben sich sowohl am linken als auch am rechten Schuh schon nach wenigen Minuten recht große Teile des Gummis von der Ferse abgelöst. So extrem habe ich das bisher noch bei keinem anderen Schuh erlebt.
linker Schuh
rechter Schuh
Leider rate ich deshalb erst einmal vom Kauf dieser Schuhe ab, bis das Material vielleicht verbessert wird.
Im Gegensatz dazu kann ich zu einem Einkauf bei DearGoods weiterhin jederzeit raten!
Die Besitzerin gibt sich sehr viel Mühe, Klamotten aufzuspüren, die ihren hohen moralischen Standards gerecht werden. Die gekauften Schuhe wurden ohne große Diskussion zurückgenommen und ich bekam das Geld zurückerstattet.

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Update (18.09.2012):

Das Team von DearGoods hat mich nun noch einmal angeschrieben, um mich über den Verbleib der hier abgebildeten Schuhe aufzuklären: Das Paar wurde einem guten Freund vermacht, der die piolas seitdem oft zu tragen scheint. Die Sohle hat sich demnach rundgelaufen, ohne sich vom Schuh zu lösen. Sowohl dieser Freund als auch der Mann der Ladenbetreiberin scheinen mit den Schuhen sehr zufrieden zu sein.
"Es gibt diese Kautschuk-Lippe, die erstmal übersteht,
die sich dann aber abläuft und dann ist das ein guter Schuh."

Donnerstag, 16. August 2012

Was ich so einkaufe und daheim habe

Auf Blogs wie dem von VeganeRatte und Cara habe ich eine Aktion namens "Vegan Wednesday" mitbekommen, bei der mittwochs immer gezeigt wird, was die Blogger den ganzen Tag so gegessen haben. Ich finde, dass das eine schöne Idee ist, weil dadurch sowohl Unveganer einen netten Einblick bekommen, was Veganer so essen, und sich auch Veganer einfach Anregungen für Neues holen können.
Da Mittwoch nun vorbei ist, habe ich mich entschlossen, einfach mal alles zu zeigen, was ich - zumindest daheim - so esse. Fotografiert habe ich einen ganz normalen Einkauf beim Aldi, meine Sachen im Kühlschrank, aus dem Gefrierschrank und was ich sonst noch so in der Küche habe.
Bei ein paar meiner Lieblingssachen schreibe ich noch kurz etwas unter die Bilder.
Vielleicht ist es ja ein Einblick, der den/die einen oder anderen interessiert.
Verbesserungsvorschläge würden mich natürlich auch freuen, zum Beispiel Dinge, die bei mir fehlen, die aber Eurer Meinung nach in einem veganen Haushalt unverzichtbar sind.


Mein Einkauf von heute. Den veganen Aufschnitt muss ich im Aldi immer mitnehmen, schmeckt mir besser als viele andere, teurere Produkte, wie z.B. die Vegan Slices. Dass ich ab und zu noch Wasser in Plastikflaschen für die Arbeit kaufe, ist eine Unart, die ich mir in den kommenden Monaten hoffentlich noch abgewöhnen werde.
Meine Tiefkühlsachen. Neben Pommes, Broccoli und gefrorenem Basilikum gibt es auch noch zwei ungewöhnlichere Produkte.
Panierte Hühnerschenkel von Vegefarm. Dort gibt es recht ausgefallene Alternativen zu Tierprodukten; allerdings sind einige nur vegetarisch, man sollte also darauf achten, dass die Bestellung auch wirklich vegan ist.
Vegane Schweineschnitzel mit Pfeffer, auch von Vegefarm.

In der Tupperbox sind gefrorene Bananenscheiben. Mit gefrorenen Bananen, etwa 50 Gramm gesalzenen Erdnüssen pro Banane und etwas Süße, zum Beispiel aus Agavendicksaft, lässt sich mit Pürierstab oder Mixer prima schnell eine leckere kalte Creme zaubern - Erdnusseis für Faule sozusagen. Die Idee habe ich von Claudis Blog.
Der Soja-Reis-Drink von Edeka ist zur Zeit meine Lieblingsmilch. Pure Sojamilch schmeckt mir oft ein bisschen zu langweilig, pure Reismilch etwas zu süß. Der Soja-Reis-Drink ist da eine tolle Mischung.


Mein Kühlschrankfach. Ganz links liegt eine Flasche passierte Tomaten für Tomatensaucen, rechts in der Schale befinden sich Bio-Zucchini und Bio-Karotten. Natürlich fehlt auch der obligatorische Block Naturtofu nicht.
Auf meiner Suche nach veganem Ketchup bin ich bei Zwergenwiese gelandet. Obwohl auf dem Etikett nur "aromatisch tomatig" steht, hat das Ketchup eine recht würzige Note.
Erfreulicherweise steht sogar auf der Flasche, dass das Ketchup vegan ist. Sicher gibt es auch veganes Ketchup anderer Firmen, aber dass dieses so deklariert wird, finde ich einfach toll.
Vegane Weißwürscht und veganer süßer Senf von Zwergenwiese. Auch bei diesem Senf steht auf dem Gläschen, dass er vegan ist. Die Weißwürscht kaufe ich immer bei Radix.
Eins meiner absoluten Lieblingsprodukte ist die Alsan-bio. Dass Leute lieber Butter hernehmen, ist für mich völlig unbegreiflich. Muss ich immer daheim haben!
Und zum Schluss noch alle Produkte, die ich einfach so in der Küche habe:
Für Müsli gibt es Haferflocken, Rosinen (unten im Bild) und Kürbiskerne sowie geschrotete Leinsamen (in der Elefantendose oben im Bild), außerdem drei Bio-Birnen und eine Kiwi.
Reis und Vollkornnudeln habe ich auch immer daheim.
Die Marmeladen stammen aus einer Zeit, in der ich noch Produkte mit weißem Zucker gekauft habe - werde sie auch noch aufbrauchen.
Brotaufstriche kaufe ich am liebsten von AlnaturA, hier z.B. der Kürbisaufstrich, auf dem eine kleine Tomate liegt - selbst am Fensterbrett gezüchtet. Der Essig von Rapunzel ist leider nicht ganz günstig, aber dafür eben vegan.
In dem offenen Gläschen sind Knoblauchzehen, im geschlossenen Gläschen etwas weiter links habe ich geröstete Pinienkerne für Salat. Kerne und Nüsse lassen sich gut ohne Zugabe irgendwelcher Öle in der Pfanne anrösten und anschließend lange lagern, um dann Salaten oder Müslis eine markante Note zu verleihen.